Dienstag, 24. Mai 2011

Größen sind veränderlich – die Maßsysteme sind nicht schuld daran.



Wenn es draußen kalt ist, hat dies vielerlei Ursachen, aber das Thermometer ist mit Sicherheit nicht schuld daran. Es gibt verschiedene Systeme, die Temperatur zu messen, wie etwa Celsius, Fahrenheit, Réaumur oder Kelvin. Wenn die Außentemperatur 15 Grad Celsius beträgt, so sind das 255,8 Grad Kelvin. Welche Maßeinheit nun angewandt wird ist für die Temperatur jedoch unerheblich, denn 15 Grad Celsius oder 255,8 Grad Kelvin sind ein und dieselbe Temperatur.
Wenn man zu schnell in eine Kurve fährt, hat dies auch vielerlei Ursachen, das Tachometer ist mit Sicherheit nicht schuld. Auch bei Geschwindigkeiten gibt es verschiedene Maßeinheiten, wie etwa km/h, mph oder Knoten. Auch hier sind 80 km/h oder 43,2 Knoten sind ein und dieselbe Geschwindigkeit.
Und auch zur Messung des Wertes von Gütern und Dienstleistungen gibt es ein Maßsystem und dieses nennen wir Geld. Und auch hier gibt es natürlich viele unterschiedliche Maßsysteme – diese nennen wir Währungen.
Vor 10 Jahren wurde bekanntlich das Maßsystem für die Bewertung von Gütern und Dienstleistungen geändert. Die Werte selbst unterliegen deshalb, so wie früher auch, weiterhin Schwankungen nach Oben oder Unten. Für diese Schwankungen gibt es eine Vielzahl von Gründen, aber das Maßsystem ist mit Sicherheit nicht schuld daran.
Nun könnte man natürlich einwenden, daß das Geld als Wertmesser untauglich sei, weil die in Umlauf befindliche Geldmenge keine feste Größe ist, sondern von den Notenbanken vergrößert werden könne.
Dieses Phänomen der Hyperinflation existiert in einigen Staaten, die dazu tendieren, ihre überbordenden Staatsausgaben durch Vermehrung der Geldmenge zu finanzieren. Konkrete Beispiele dafür sind zur Zeit etwa Zimbabwe oder das alte Jugoslawien in den 80er Jahren. Dankenswerterweise ist den Staaten der Eurozone diese Möglichkeit entzogen.
Wenn nunmehr das Land Kärnten pleite ist, hat dies vielfältige Ursachen, wie unter Anderem auch jene, daß die Menschen, die das Land abgewirtschaftet haben von der dortigen Bevölkerung gewählt wurden.
Gleiches oder Ähnliches trifft vermutlich auch auf Griechenland zu.
Aber die Währung ist mit Sicherheit nicht daran schuld.
Wenn sich der Preis für Kraftfahrzeugtreibstoff verändert, hat dies vielfältige Ursachen, wie z.B. jene, daß dieser bekanntlich aus einem nicht erneuerbaren Rohstoff gewonnen wird, dessen Förderung mit zunehmender Verknappung aufwendiger und damit teurer wird.
Die Währung ist mit Sicherheit nicht daran schuld.
Wenn sich der Preis für Kaffee verändert, hat dies vielfältige Ursachen, wie etwa den Anstieg der Weltmarktpreise für Kaffee.
Die Währung ist auch hier mit Sicherheit nicht daran schuld.
Und nun werden wohl viele, die das lesen fragen, welchen Zweck es wohl hat, über so eine klare logische Sache einen Blog zu schreiben? Die Antwort darauf resultiert aus den Erfahrungen des alltäglichen Lebens, die mich jeden Tag aufs neue daran erinnern, wie gering ausgeprägt das Verständnis für globale Zusammenhänge bei viel zu vielen Mitmenschen ausgeprägt sind. Und diese sind es dann meist, die in Krisensituationen durch falsche Reaktion möglicherweise die Geschichte wiederholen, wofür dann wieder alle die Folgen zu tragen haben und nicht nur jene, die die falsche Weichenstellung herbeigeführt haben.

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