Dienstag, 2. Dezember 2014

Kann mir irgendwer mal erklären ......................

....................  warum das ein wertvolles Kulturerbe


...................  und das hingegen eine Landschaftsverschandelung sein soll???




Mittwoch, 5. November 2014

Und wieder geht's um's Öl

Die Erinnerung an den Unfall im Golf von Mexiko ist noch sehr frisch. Und über die Risiken, die mit Bohrungen in großen Meerestiefen verbunden sind gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen. Dass nun aber solche Bohrungen in einem ökologisch sensiblen Gebiet geplant sind, dass noch dazu in
einer vulkanisch aktiven Zone liegt, erzeugt großes Unbehagen, zumal es sich dabei um ein begehrtes Ferienparadies für viele Europäer handelt.

Eine transeuropäische Bürgerinitaiative hat sich gegen dieses Vorhaben konstituiert und eine Petition kann unterschrieben werden.

Damit der Dialog darüber sachlich bleibt und nicht ins Emotionale abgleitet habe ich auf Facebook einige Fragen an die Initiatoren gestellt und bedanke mich für die sachlichen Antworten:

Thomas Wetschnig Ja, die Petition habe ich bereits unterschrieben. Aber eine Frage will ich mir dennoch erlauben: wer von Euch ist mit dem Segelschiff angereist? 
Save Canarias Deutschland Wir sind uns sehr wohl bewusst dass ein Leben ohne Erdöl im Moment nicht machbar ist. Aber vor den Kanaren nach Erdöl zu bohren ist ein Wahnsinn. Schon alleine wegen dem Wasser. Wir haben kein Trinkwasser und sind zu 100% auf Meerentsalzungsanlagen angewiesen. Experten warnen immer wieder, ein Ölaustritt würde die Anlagen für Monate ausser Betrieb setzen. Das wäre eine Katastrophe für uns und unsere Touristen!!
Thomas Wetschnig Ich freue mich, dass ich mal ein Feedback auf meine Gedanken bekomme. Immerhin kenne ich die Kanarischen Inseln schon seit 30 Jahren und komme immer wieder gerne her. Gerade deshalb kann ich es auch nicht lassen, kritische Fragen zu stellen, wie etwa warum auf Inseln, auf denen an mindestens 340 Tagen im Jahr die Sonne scheint immer noch der größte Anteil der Stromerzeugung durch Dieselgeneratoren erfolgt (ausgenommen el Hierro!!) oder warum es an den kanarischen Tankstellen immer noch den billigsten Sprit Europas gibt. Und all diese Treibstoffe, wie auch das Rohöl für die Raffinerie in Sta. Cruz werden zwangsläufig mit Tankern transportiert (womit denn sonst?) von denen jeder für sich ein potenzielles Unfallrisiko darstellt, auch wenn dankenswerterweise bisher in kanarischen Gewässern noch nichts dergleichen passiert ist. Wenn ich mir die Liste der Ölunfälle von 1910 bis heute ansehe, stelle ich fest, dass die allermeisten von leckgeschlagenen Tankern verursacht wurden. Deshalb würde es mich sehr interessieren, ob es wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse oder mathematisch statistische Berechnungen gibt, wonach von Förderplattformen ein größeres Risiko ausgeht als von Tankern. Außerdem habe ich vernommen, dass in marokkanischen Gewässern schon seit längerer Zeit Bohrungen im Gange sein sollen. Sollte man dort fündig werden, liegt angeblich auch schon die Bewilligung zur Förderung seitens der marokkanischen Regierung vor. Dazu muss man wissen, dass dort ein absolutistischer Monarch das letzte Wort hat, der sich um Proteste und Bürgerinitiativen wohl wenig kümmern dürfte. Meine Frage lautet daher: Wie werdet Ihr mit der Situation umgehen, wenn Förderung auf marokkanisches Gebiet beschränkt bleiben sollte. Immerhin wäre die potenzielle Bedrohung für die kanarischen Inseln gleich, wenn nicht sogar größer, weil dort die strengen EU-Sicherheitsauflagen wahrscheinlich nicht zur Anwendung kämen. Ich würde mich freuen, wenn es uns endlich gelänge, uns aus dieser teuflischen Abhängigkeit vom Öl zu befreien, aber nach Ansicht zahlreicher Experten müssen für dieses Vorhaben 20 bis 30 Jahre veranschlagt werden. Es würde mich somit gar nicht mehr betreffen, wäre es nicht meinen Kindern geschuldet. Not macht bekanntlich erfinderisch. Der aus dieser Logik zu folgernde Umkehrschluss muss daher lauten: Ohne Not gibt's keine neuen Erfindungen. Momentan sieht's wohl eher danach aus, als wäre die Not noch nicht groß genug.
Save Canarias Deutschland Es stimmt schon die Kanaren hätten schon vor langer Zeit auf erneuerbare Energie umrüsten sollen. Aber wir haben geschlafen (ausser El Hierro!) Wir haben die Sonne, den Wind, die Kraft der Wellen und wir grillen Hähnchen über Vulkanglut!!
Bis 2010 hat 
Spanien eine führende Position in Sachen Windenergie eingenommen (gleich hinter Deutschland und der USA). Zwei der grössten Photovoltaik Anlagen befinden sich in Spanien. In 2005 entschied Spanien, als weltweit erstes Land, ein Gesetz, indem alle Neubauten Sonnenkollektoren montieren müssen. 2007 wurden im spanischen Amtsblatthttps://www.boe.es/boe/dias/2007/05/26/pdfs/A22846-22886.pdfMöglichkeiten zu Subventionen veröffentlicht. Eine sichere Sache für Investoren, Unternehmer,…55.000 Personen haben sich daraufhin durch Hilfe von Bankfinanzierungen, Anleihen aufs eigene Haus etc. dem Boom der grünen Energie verschrieben. 
Mit Einzug der neuen Regierung in 2011 änderte sich aber alles. Anstatt diesen Weg weiterzuführen, wurden die Subventionen gekürzt oder gestrichen. Rückwirkend!!Tausende von Unternehmern wurden ruiniert. Viele ausländische Investoren verloren ihr Vertrauen in die spanische Regierung! Im Februar dieses Jahres wurden weitere 1.7 Milliarden Euro für Wind und Sonnenenergie gestrichen!http://www.eleconomista.es/.../La-CNMC-da-a-conocer-la...
Aber nicht nur das, dem normalen Bürger ist in Spanien nicht erlaubt, eine Photovoltaik Anlage auf sein Dach zu montieren, ohne eine öffentliche Gebühr von ca. 4000 Euro zu bezahlen und dann gibt es noch die Steuer auf die Solarenergie!!! 

Die Tanker sind natürlich nach wie vor eine Gefahr. Im Sommer gab es einen von erdölverschmutzten Strand auf Gran Canaria. Durch einen vorbeifahrenden Öltanker der sein Altöl abgelassen hatte. 
Der Strand musste gesperrt werden. Es gab keine Hilfe von der Regierung. Kein Krisenkabinett oder sonstiges. Der Bürgermeister musste über Radio, TV und Facebook Freiwillige anheuern um beim sauber machen zu helfen. Die Regierung schaut auf die Seite.

Thema Marokko:
Es gab vier Demonstrationen gegen die Erdölbohrungen. Und jedesmal kam danach die Nachricht das Marokko Erdöl gefunden hätte! Dazu ein Bericht des Oficina Acción Global (OAG) der Inselregierung von Lanzarote: 
Hinsichtlich der heute veröffentlichten Nachricht, dass in marokkanischen Gewässern, 200 km von den Kanarischen Inseln, Erdöl gefunden wurde, weist der OAG auf folgendes hin: 

Viel Wirbel um nichts: Es ist das vierte Mal, dass die spanischen Medien ankündigen, dass Marokko Erdöl in ihrem Gebiet gefunden hat, aber bis jetzt hat sich diese Nachricht immer wieder in Rauch aufgelöst. Sie erinnern sich sicherlich. Im März 2014 gab es eine grosse Ankündigung, die dann sogar von der marokkanischen Regierung widerlegt wurde. Drei Tage zuvor hatte das Cabildo von Lanzarote schon veröffentlicht das die Ankündigung nicht der Wahrheit entspreche:

link auf spanisch:
http://www.eldiario.es/.../petroleo-Marruecos-aguas... 

http://www.eldiario.es/.../Lanzarote-petroleo-marroqui... 

In jedem Fall ist es die Regierung von Spanien, der die Sicherheit der Kanarischen Inseln untersteht. Man sollte deshalb fragen:

Nachdem es sich um ein gefährliches Vorhaben handelt, bei dem die Kanaren gefährdet sein könnten, warum schreitet dann die Spanische Regierung nicht ein? So wie sie es 1999 getan hat, und den Bau eines Kernkraftwerkes in Tan Tan verhindert hatte? Die Stadt Tan Tan liegt genau 200km von den Kanaren entfernt, also genau die gleiche Entfernung wie der jetzt angekündigte Fund von Erdöl. 

Hat Spanien sichergestellt, dass die marokkanischen Bohrungen in dem Gebiet, in Übereinstimmung mit dem internationalen Völkerrecht steht? 

Hat die Regierung von Spanien die marokkanischen Behörden aufgefordert die Studien der Umweltauswirkung von den Ölkonzernen einzusehen, um die Risikostufe für die gesamte Region aber vor allem für die Kanaren zu beurteilen?

Nachdem es sich um einen Eingriff von grenzüberschreitender Natur handelt - wie das Spanische Umweltministerium versichert - stellt sich die Frage, ob die Spanische Regierung von Marokko die Umweltverträglichkeitserklärung beantragt hat.

Kann die Spanische Regierung garantieren, dass Marokko über einen Notfallplan verfügt, um etwaigen Ölaustritten Herr zu werden und um einen Ölteppich einzugrenzen?

Wer entschädigt die betroffene Kanarische Bevölkerung und deren Wirtschaftssektor, Im Falle eines Ölteppichs aus Marokko?

Fordert Spanien von Marokko die anspruchsvolle und strikte Einhaltung der neuen Richtlinie 2013/30 / EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Juni 2013 über die Sicherheit von Exploration und Abbau von Öl und Gas auf offenem Meer? 

Warum erfahren die Kanaren aus der Presse über diesen Hochrisikofaktor für die Inseln, und nicht durch die zuständige, spanische Behörde mit einer genauen Beurteilung über Risiken und Präventionsmaßnahmen? 

Spanien trägt die Verantwortung, die allgemeinen Interessen der Kanarischen Inseln über die Interessen eines privaten Multinationalen Ölkonzerns zu wahren. Daher muss nicht nur unverzüglich die Tätigkeit von Repsol vor den Kanarischen Inseln eingestellt werden, sondern, Spanien hat auch die Pflicht, sofort einzuschreiten und mit Marokko zu verhandeln um sicherzustellen, dass keine Tätigkeit in marokkanischen Gewässern den Kanarischen Inseln in irgend einer Art und Weise schaden könnte. 

Das Global Action Büro erinnert daran, dass das spanische Umweltministerium, durch einen vom Direktor für Nachhaltigkeit in Küsten- und Meergebieten, Herr Pablo Saavedra Inaraja, am 4.April 2013 unterzeichneten Bericht, dem Industrieministerium von Herrn Soria mitteilte, dass die Notwendigkeit einer Konsultationsperiode für Spanien und Marokko auf Grund des grenzüberschreitenden Eingriffs bestehe. Herr Minister Soria ignorierte diese Aufforderung zu jener Zeit, sollte sie aber in diesem Moment ernst nehmen um sicherzustellen, dass die Kanarischen Inseln keiner Gefahr ausgesetzt werden.

Vorteile: Die PP-Regierung und Repsol wollen uns glauben machen, dass dies ein Wettrennen ist, bei dem ein Land das andere überholen will um in Führung zu gehen. Aber die Realität ist eine ganz andere. Und mit Sicherheit sind es nicht die Bürger die von den Bohrungen profitieren werden, sondern die Öl Magnate und vier Freunde in sehr guten Positionen.
Thomas Wetschnig Ich bedanke mich für diesen ausführlichen Bericht. Er beantwortet den größten Teil meiner Fragen. Wahrscheinlich lässt sich in Brüssel mehr erreichen als in Madrid. Und spätestens in einem Jahr, wenn das Parlament neu gewählt wird, werden die Karten ohnehin wieder neu gemischt. Andererseits: wenn in marokkanischen Gewässern schon länger gebohrt und nichts gefunden wurde, warum haben die Ölfirmen dort die Suche nicht schon längst aufgegeben? Gibt es gesicherte Indizien, dass es dort überhaupt Vorkommen gibt? Und last not least noch ein anderer Aspekt: Norwegen ist bekanntlich ein Land, das dem Naturschutz sehr hohe Priorität einräumt und dennoch wird dort vor den Küsten schon seit Jahrzehnten Öl gefördert, welches Norwegen zum reichsten Land Europas machte. Mich würde nur interessieren, ob dort hinsichtlich Unfallrisken, die ja niemals vollkommen ausgeschlossen werden können, andere Gegebenheiten bestehen als in den Gewässern zwischen Marokko und den Kanaren? Nochmals vielen Dank für die Information. 
Save Canarias Deutschland Thomas, wie du in unserem Bericht sehen kannst, waren wir sehr erfolgreich in Europa. Die Kanarische Regierung ist zuversichtlich dass die Bohrungen vorübergehend eingestellt werden,,,Mal sehen! Nun zu deinen Fragen: Einige Erdölkonzerne haben auf Marokko schon gebohrt, aber das Öl das gefunden wurde war qualitativ nicht gut genug. Für die Konzerne bedeutet das, "es gibt Öl, wir müssen nur das gute finden". Rabat hat kürzlich angekündigt "Leute, wenn wir was finden sagen wir es euch schon" Ein anderer Aspekt der in dieser Hinsicht oft vergessen wird, ist die Frage, wo genau liegt die Grenze zwischen den Kanaren, also spanischem Gewässer, und marokkanischem Gewässer?? Diese Frage ist nie richtig geklärt worden und wir wissen das es kein Zufall ist, das Spanien den Militärstützpunkt auf Fuerteventura 2013 ausgeweitet und verschärft hat. "Um uns vor dem Nachbarn zu schützen" wie ein Oberbefehlshaber sagte. Norwegen kann man nicht mit den Kanaren vergleichen. Zum ersten ist der Erdölkonzern zum Grossteil verstaatlicht. Auf den Kanaren handelt es sich um einen rein privaten Konzern!! Auf der anderen Seite, Norwegen hat Bodenschätze, Wälder, Flüsse, Industrie und könnte bei einer Katastrophe ohne weiteres ohne Tourismus überleben. Wir, die Kanaren, haben nichts dergleichen. Wir können ohne Tourismus nicht überleben und schon gar nicht ohne Wasser. Die Experten warnen. Auch ein kleiner Ölaustritt kann die Meerentsalzungsanlge für Monate ausser Betrieb setzen. Und was dann?? Dieses Szenario ist wahrscheinlich das schlimmste für uns alle. 140000 Einwohner mit 2 Millionen Touristen im Jahr, ohne Wasser. Das Risiko ist einfach zu hoch.
Save Canarias Deutschland Danke für dein Interesse
Thomas Wetschnig Ob es hinsichtlich der Sicherheit einen Unterschied macht, ob eine staatliche oder eine private Firma das Öl fördert, da habe ich meine Zweifel. Allerdings habe ich inzwischen festgestellt, dass die Nordsee maximal 100 m Tief ist. Zwischen Marokko und Fuerteventura dürfte es um einiges tiefer sein. Last not least freut es mich, dass es gelungen sein dürfte, eine Emotionsdiskussion in eine Sachdiskussion umzuwandeln. Good Luck!

Mehr zum Thema gibt's hier und hier.




Mittwoch, 22. Oktober 2014

Kompetenzanmaßung – die pervertierte Demokratie.

Wenn ich mich demnächst wieder auf eine Reise begebe und dabei ein Flugzeug besteige, ist es für mich, wie auch für alle anderen Passagiere keine Frage, dass sich mein Platz in der Passagierkabine befindet, nicht aber im Cockpit. Dort nämlich sitzen die, die es gelernt haben, wie ein Flugzeug zu steuern ist und dies auch können. Ich jedenfalls kann es nicht.
Würden die Passagiere darauf bestehen, 2 gewählte Vertreter aus ihren eigenen Reihen ins Cockpit zu setzen, dann würde ich mit Sicherheit wieder aussteigen.
Aber die Politik ist heute derart aus dem Ruder gelaufen, dass es tatsächlich so läuft. Es sind nicht mehr die fähigsten und qualifiziertesten Menschen, die an die politischen Schalthebel gesetzt werden, sondern die, die die lauteste Stimme und die einfachsten Lösungen offerieren, die es leider nicht gibt. Und die Stammtischgespräche und Leserpostings in den online Ausgaben der Tageszeitungen tun ihr übriges dazu. Da wimmelt es ja nur so von selbsternannten Experten, die sich anmaßen, immer alles besser zu wissen und sogar noch nach Mitsprachemöglichkeiten verlangen.
Wünschenswert wäre es, wenn sich die Menschen wieder auf ihre wahren Qualifikationen konzentrieren würden.

Nicht zufällig heißt es ja: „Schuster, bleib bei Deinen Leisten“.

Montag, 15. September 2014

Graf Bobby betritt ein Geschäft

"I hätt gern an Globus!" 
Der Verkäufer zeigt ihm einen. Graf Bobby sieht ihn sich lange an und sagt dann: 
"Der is oba groß" 
Verkäufer: "Ist ja auch die ganze Welt." 
Graf Bobby denkt kurz nach und sagt dann: "Also der is ma zu groß. Geben's mir doch lieber an Globus von Österreich-Ungarn".

Sonntag, 14. September 2014

Selbstbestimmte Individuen als Schlüssel zum Frieden.

Es kann niemals gut sein, wenn eine Einzelperson mit zu viel Macht ausgestattet ist. Dies trifft auf Wladimir Putin ebenso, wie auch auf den US-Präsidenten zu. Bei letzterem ist aber immerhin längstens nach 8 Jahren Schluss mit der Macht. Aber auch 8 Jahre genügen um irreparablen Schaden anzurichten, was am Beispiel Irak deutlich zu Tage tritt.

Hier präsentiert sich gerade die Europäische Union als vorbildliche Alternative, wo die Macht auf sehr viele Personen und Gremien verteilt ist. Aber gerade deshalb ist sie auch sehr schwerfällig und benötigt sehr viel Zeit, um sich zu einer Entscheidung durchringen zu können. Das ist grundsätzlich gut, kann aber manchmal auch fatale Folgen haben, wenn der Entscheidungsprozess zu lange dauert.
Europa steht vor der Herausforderung, die angemessenen Mittel zu finden um nicht wieder zum Spielball außereuropäischer Mächte zu werden, wie dies vor 1989 der Fall war. Die letzten 5 Jahre waren von den Bemühungen geprägt, die spekulativen Angriffe auf seine neue Währung, die auf eine Zerstörung derselben abzielte, abzuwehren, was im Wesentlichen geglückt sein dürfte.
Heute steht Europa vor der Herausforderung, sowohl im Inneren dem Erstarken rechtsnationalistischer, meist von Moskau unterstützter Bewegungen, etwas entgegensetzen zu müssen, wie auch dem neuen Expansionsdrang des russischen Präsidenten mit angemessenen aber gewaltlosen Mitteln die Missbilligung zum Ausdruck zu bringen.

Die Abfolgen von wirtschaftlichen Sanktionen, die bisher mit Gegensanktionen beantwortet wurden führen zwangsläufig zu einem wirtschaftlichen Schaden für die betroffenen Unternehmen, sowohl in Russland, wie auch in Europa. In Europa macht sich bereits der Widerstand dagegen bemerkbar. Ob dies in Russland auch der Fall ist, das wissen wir noch nicht so genau, weil diesbezüglich nur spärliche Informationen durchsickern.
Dennoch deuten einige Indizien darauf hin, dass die Entbehrungsbereitschaft in der russischen Bevölkerung größer zu sein scheint, als dies in Europa der Fall sein dürfte – ein Trumpf für Wladimir Putin, der diesen mit Sicherheit auszuspielen weiß.

Europas Anstrengung müsste demnach darauf abzielen, den Menschen in Russland klar zu machen, dass es für alle zweckdienlich ist, sich selbst mehr zu lieben als seinen Staat. Nur wenn das gelingt, kann die Krise zu einem baldigen Ende gelangen. Ein Schritt in die richtige Richtung könnte auch in einer Asylgewährung für desertierende russische Wehrpflichtige bestehen.


Und wenn man im Osten Österreichs lebt, sollte man sich eines in Erinnerung rufen: „Was geht uns die Ukraine an“ dachten die meisten Menschen in Österreich auch bis zum 26. April 1986. Erst als der radioaktive Regen über Österreich niederprasselte, bemerkten viele, dass die Ukraine näher ist, als man es wünschte. Die Westgrenze der Ukraine liegt Wien näher als die Ostgrenze der Schweiz.

Donnerstag, 11. September 2014

David und Goliath

Mehr als 6 Monate dauert die Krise zwischen Russland und der Ukraine
nunmehr 
schon an. Obektive glaubhafte Informationen zu bekommen ist schon alleine deswegen schwierig, weil unbefangene Berichterstatter meist daran gehindert werden, umkämpfte Gebiete zu betreten. Umso schwieriger ist daher auch die Bildung einer individuellen Meinung.

Deshalb will ich mich in meiner Betrachtung auf jene erwiesenen Fakten stützen, die von niemandem mehr in Abrede gestellt werden können.

Das erste gesicherte Faktum ist, dass die Entmachtung von Wiktor Janukowytsch durch einen Misstrauensantrag des Parlamentes unter gleichzeitiger Ankündigung einer Neuwahl erfolgte. Man sollte meinen, dass dies einen ganz normalen demokratischen Vorgang darstellt. Ob es auch verfassungskonform war, ist eine Frage die nur Juristen klären können. Die Behauptung, es habe sich um einen Putsch gehandelt ist aber in jedem Falle unzutreffend:

 

Ein Putsch (auch Staatsstreich oder französisch Coup d’État [ˌkudeˈta] genannt) ist eine oft überraschende, meist gewaltsame Aktion eines Teils der Staatsorgane (oder einer Gruppe davon; oft handelt es sich z. B. um das Militär oder einen Teil davon) mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen und die Macht im Staat zu übernehmen.[1] Putschisten sind in der Regel hohe Militäroffiziere oder Führer paramilitärischer Organisationen. Es kommen aber auch andere „Putsche“ vor, z. B. in der Schweiz im Jahre 1839 der sog. „Züriputsch“ zur vorübergehenden (bis 1845 dauernden) Ausschaltung des Liberalismus im Kanton Zürich.
Häufig folgt auf einen Putsch eine Militärdiktatur oder die Herrschaft eines autoritären Regimes.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Putsch)

 


Zweites unwiderlegbares Faktum ist, dass die Halbinsel Krim durch Russland widerrechtlich okkupiert und annektiert wurde. Für eine derartige Vorgangsweise existiert keinerlei Rechtsgrundlage. Es ist in Europa seit 1945 allgemeiner Grundkonsens, dass Grenzveränderungen ausschließlich im Einvernehmen aller beteiligten Staaten und Volksgruppen, keinesfalls jedoch unter Anwendung militärischer Gewalt erfolgen dürfen. Weder die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung, noch die Geschichte dürfen als Rechtfertigung für eine solche Vorgangsweise herhalten.

Aus diesen obengenannten Fakten, möge jeder seine Sicht der Dinge selbst herausbilden.
Ein kleiner Denkanstoß dazu kann vielleicht ganz nützlich sein:

David ist klein und schwach, aber sehr klug. Klug genug um zu wissen, dass er in einem Kampf mit Goliath der Unterlegene sein muss.
Goliath ist groß und kräftig, besitzt aber nur ein Hirn, das nicht größer als eine Pflaume ist.
David weiß aber, dass er Goliath nur mit List gewachsen sein kann.


Es möge jedem unbenommen bleiben, selbst die Entscheidung zu treffen, mit David oder mit Goliath zu sympathisieren, so lange man sich nicht hinterher darüber beklagt.

Donnerstag, 24. April 2014

Dekadenz - ja bitte!

"Europa ist dekadent", so sprach neulich der große kleine Zar im Kreml. Und an einem anderen Ort, jenseits des großen atlantischen Ozeans gibt es eine Gruppe, die sich Tea Party nennt und sich auch dem Kampf


gegen die Dekadenz auf ihre Fahnen geheftet hat. Ob letztere aber auch weiß, wo Europa ist, darf mit Recht bezweifelt werden.

Das Wort ist ein fester Teil der Kampfrhetorik totalitärer Systeme und gilt als abwertende Bezeichnung für das Streben des Menschen nach Freiheit und Individualismus. Und genau deswegen hat die Dekadenz viel mehr Bewunderer als Gegner. Im Grunde genommen ist sie genau das, was unser schönes Europa so lebens- und liebenswert macht.
In der Ukraine gehen die Menschen auf die Straße, weil sie sehnsüchtig nach der europäischen Dekadenz streben und auch in Russland gibt es Bürgerrechtsgruppen wie etwa Pussy Riot, die wegen ihres Wunschtraumes schweren staatlichen Repressalien ausgesetzt sind. Es darf niemanden verwundern, wenn sich der große kleine Zar im Kreml davon bedroht fühlt, da ein Durchbruch der Dekadenz in seinem Reich zweifelsohne das Ende seiner Macht und jener der Oligarchen nach sich zöge.

Aber die Dekadenz hat besonders im vergangenen Jahrhundert die blutrünstigsten Regime und die mörderischsten Kriege überlebt. Sie wird auch die gegenwärtigen Krisen überleben. Europa ist auch ohne Waffen stark.





Sonntag, 13. April 2014

Wetten dass .....................

Wetten, dass die meisten nicht in der Lage sind, den tieferstehend abgebildeten Köpfen die richtigen Namen zuzuordnen?

  

Ich würde diesen Menschen empfehlen, sich darüber kundig zu machen oder am Wahltag zuhause zu bleiben. Es sind nämlich die Spitzenkandidaten, die zur Wahl stehen.
Um deren Namen zu lesen, muss man ein Stück nach unten scrollen.























































Martin Schulz

Jean-Claude Juncker

Guy Verhofstadt


Montag, 7. April 2014

Über die Liebenswürdigkeit des Schmelztiegels

In der Küche werken Türken, die die wohlschmeckenden Mahlzeiten für die hungrigen Mittagsgäste
zubereiten. Seviert werden sie von jungen Deutschen aus den neuen Bundesländern. Und genau das ist die wundervolle Vielfalt des europäischen Schmelztiegels, die ihn so liebenswert macht. Keine Spur von "Einheitsbrei" oder "Einheitsmenschen" wie dies von Ewiggestrigen immer wieder an die Wand gemalt wird. Wenn es irgendwo einen "Einheitsbrei" geben sollte, findet man diesen eher noch in der tiefen Provinz.

Freitag, 21. März 2014

Honig oder Sirup - die unerwünschte Nebenwirkung

Menschen sind biologische Geschöpfe und diese haben es nun mal so an sich, dass sie sich ernähren müssen. Und so gut wie alle haben natürlich auch den Wunsch, sich gesund zu ernähren. Auch wenn dieser Wunsch oft nur halbherzig umgesetzt wird, da wir ja alle wissen, dass nicht alles was gut schmeckt auch gesund sein muss.
Aber eines wollen wir dennoch: Wir wollen wissen, was wir essen. Und diesem Umstande trägt auch der Gesetzgeber Rechnung, indem er den Herstellern von Nahrungsmitteln vorschreibt,
dass auf den Verpackungen draufstehen muss, was drinnen ist. Wer will denn schon etwa einen Honig kaufen und später feststellen, dass dieses Produkt, das wie Honig schmeckt und aussieht in Wirklichkeit ein Gebräu aus einer Chemiefabrik ist. Weil das niemand will, wurde die Vorschrift erlassen, das sich nur Honig nennen darf, was von fleißigen Bienen produziert wurde. (Randbemerkung: Es mag wohl für alle ein Glück sein, dass die fleißigen Bienen noch nie auf die Idee gekommen sind, sich gewerkschaftlich zu organisieren und ohne Ansprüche zu stellen immer noch den Honig produzieren) Nun könnte man wohl meinen, dass alle mit der Regelung zufrieden seien: Wo Honig drauf steht muss auch Honig drinnen sein.
Was natürlich niemand wusste, dass man auf einer kleinen Insel im Atlantik aus den dort reichlich vorhandenen Palmen einen Saft namens Guarapo zapfte, der dort zu einem köstlich
schmeckenden braunen Sirup verarbeitet wurde. Und dieser wurde schon seit Urzeiten fälschlicherweise „Miel de Palma“ (Palmenhonig) genannt.
Über viele Dekaden hindurch konnte man diesen nur 1000 Meter über dem Meer in der Casa Efigenia erstehen. Efigenia, die Hausherrin füllte dieses Produkt in Glasflaschen ab, die mit
einem Kork dicht verschlossen wurden, damit sie auf dem Transport in den Reisekoffern der Käufer nach Nord- und Mitteleuropa nicht auslaufen konnten. So lange Efigenia den Alleinvertrieb darüber hatte, störte es auch niemanden, dass sie einen Honig verkaufte, der gar kein Honig war.
Aber es sprach sich herum, dass diese Köstlichkeit sehr begehrt war und so begannen auch andere mit der Abfüllung in größere und kleinere Flaschen, die schließlich in den Supermärkten der Insel Einzug hielten. Inzwischen begann man auch auf der ungleich größeren Nachbarinsel mit der Produktion des „Palmenhonigs“ und auch dort hielt er Einzug in die Lebensmittelmärkte. Und weil es inzwischen auch viele Menschen gibt, die dieses Produkt erstehen wollen ohne deshalb eine Flugreise unternehmen zu müssen, wird er nun auch exportiert.
Und so wurden schließlich auch die Gesetzeshüter wachgerüttelt und beanstanden nun, dass Honig ein geschützter Begriff ist, der auf das Produkt der fleißigen Bienen beschränkt ist. Aber
sie kommen deswegen nicht gleich mit der Keule, sondern nur mit dem Vorschlag, das Produkt in Hinkunft Palmensirup zu nennen. Die Produzenten dagegen verteidigen ihre alte Tradition, ihr Erzeugnis weiterhin Palmenhonig nennen zu dürfen, weil er eben immer schon so hieß.
Ob und  inwieweit es diesbezüglich zu einer Kompromisslösung kommt, wenn sich etwa auf der Flasche ein eindeutiger Hinweis findet, dass es sich nicht um einen Honig handelt, sondern nur um eine traditionelle Bezeichnung, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.

Fest steht nur, dass auch sinnvolle Vorschriften selten aber doch unerwünschte Nebenwirkungen haben können.