Sonntag, 31. Juli 2016

100 Fragen zur Selbsterkenntnis

In Zeiten der Spaltung und Polarisierung der Gesellschaft ist es nicht immer leicht, sich zu Sachthemen zu positionieren ohne gleich von Anderen einem politischen Lager zugerechnet zu werden.

100 Fragen, deren Beanwortung etwa 20 - 30 Minuten Zeit erfordert, können Aufschluss über den eigenen Standort auf der politischen Landkarte geben:


Zum Test geht es hier.



Bei mir ist folgendes Ergebnis dabei herausgekommen:


LibRa
Die Rechten sind dir zu rechts, die Linken zu links, die Konservativen zu konservativ; und was heute hierzulande als "liberal" gehandelt wird, hast du längst als (zu) wirtschaftsorientiert bzw. quasi-libertär enttarnt und abgehakt. Die Ungereimtheiten oder gar offenkundigen Unwahrheiten im Repertoire der diversen politischen Lager (inklusiv der politisch aktiven Religionen) findest du klar ersichtlich - und bist regelmäßig verwundert, dass auf jene überhaupt noch irgendwer ernstlich hereinfallen kann. Täuschung verabscheust du ebenso wie Selbsttäuschung; denn du weisst, dass man nur auf Basis vollständiger und zutreffender Informationen sinnvolle Entscheidungen als Grundlage notwendiger Handlungen treffen kann. Dennoch (oder vielleicht auch gerade deswegen) lässt dein Ergebnis nicht darauf schließen, dass du den mannigfach kursierenden Verschwörungstheorien anheim gefallen wärst. 
Du bist also wahrscheinlich ziemlich bullshit-resistent. 

Sowohl im Sinne des herkömmlichen Spektrums (eindimensional) als auch Kompasses (zweidimensional) repräsentierst du am ehesten das Zentrum - und damit auch eine nicht unerhebliche Zahl der aktuell politisch Heimatlosen in diesem Land. 
Denken und Fühlen sind bei dir in etwa gleich stark ausgeprägt - du tendierst weder zur übermäßigen Emotionalität der Linken und äußeren Rechten, noch zur kalten Berechnung der Ultraökonomen. Vernunft und Empathie halten sich bei dir die Waage; die Interessen von Gemeinschaft und Individuum willst du in wohlausgewogener Balance sehen. Übergriffiger Kollektivismus ist dir genauso ein Gräuel wie ungezügelter Egoismus. 
Du hast verstanden, dass die Freiheit des Einzelnen und eine freie Gesellschaft sich untrennbar gegenseitig bedingen; und deine Antworten zeigen, dass freiheitliche Aspekte dir das höchste Gut darstellen. 

Überdies hast du verinnerlicht, dass absolute Wahrheiten selten sind, und misstraust darum deren Verkündern nachhaltig. Dir ist klar, dass es immer abzuwägen gilt und es in sehr vielen Szenarien sowohl ein "zu viel" als auch ein "zu wenig" gibt. Extreme sind dir zuwider. "Die Mitte" fasst du in vielfacher Hinsicht als "golden"(en Weg) auf. 

Du bist ein rational orientierter Liberaler (im ursprünglichen Sinne des Begriffes) bzw. ein liberal orientierter Rationalist. 

Dienstag, 19. Juli 2016

Die Bedrohung der offenen Gesellschaft

In Österreich will ein Mann Präsident werden, bei dem wir uns wundern sollen, was alles möglich ist. Die Menschen in der Türkei dürfen sich schon sehr lange wundern. Erdogan und Hofer sind Kinder ein und desselben Geistes. Das Einzige, was sie unterscheidet ist, dass Hofer und Strache nach der Macht streben, Erdogan dagegen hat sie schon seit mehr als 10 Jahren. Das möge allen eine Mahnung sein, die immer noch liebäugeln, Norbert Hofer zu wählen. Ein kleines Rechenbeispiel muss uns jedoch verdeutlichen, wo die größere Gefahr zu verorten ist: Ca. 300000 Menschen mit türkischer Abstammung leben in Österreich. Wenn rund die Hälfte davon Erdogan Anhänger sind, sind das etwa 150000. Am 22. Mai 2016 wählten in Österreich 2.220.654 Personen Norbert Hofer. 
Was dringend vonnöten ist, ist Solidarität mit allen aufgeklärten, weltoffenen Menschen in Österreich, in der Türkei, in Großbritannien und allen anderen Teilen Europas wo die offene Gesellschaft derzeit bedroht ist.