Freitag, 20. Dezember 2013

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Wer stellt diesen Stumpfsinn endlich ab?



Nun klebt sie, die neue Vignette für das neue Jahr. Und die Entfernung der alten ist leider nicht vollständig gelungen. Reste bleiben auf der Scheibe kleben.
Und wenn man eine ausgedehntere Fahrt durch den Speckgürtel von Wien unternehmen will, dann muss man sich bereits 4 davon auf die Scheibe kleben. Zu allem Überfluss will man diesen Stumpfsinn jetzt auch noch in Deutschland einführen.
Wenn dieser Trend anhält, wird man sich in Hinkunft für eine Rundreise durch Europa noch die gesamte Windschutzscheibe verkleben müssen. Wie man dann noch das Verkehrsgeschehen aufmerksam beobachten soll, beantwortet einem niemand.
Und verdanken tun wir das ganze der Schweiz, denn dort wurde das in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfunden.
Nein, ich will mich keinesfalls um's Zahlen drücken, aber wozu maß man sich deswegen die Scheibe mit unzähligen Vignetten verkleben. Gerade im digitalen Zeitalter gibt es genügend andere Formen der Gebührenerhebung. Hilfreich wäre auch, wenn es eine Vignette gäbe, die in ganz Europa gilt.

Hier wäre die EU dringend gefordert, ein Machtwort zu sprechen und diesen Hirnriss des nationalen Eigensinnes abzustellen zum Wohle des Bürgers.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Wie schützt man Werte?

Merkwürdig: Da muss z.B. in Österreich jeder Mandatar im Parlament und jedes Regierungsmitglied vor Amtsantritt ein Gelöbnis auf die Verfassung der Republik ablegen. Niemanden scheint dies zu stören.

Und im Europaparlament dürfen Mandatare sitzen, die öffentlich erklären, das Parlament in dem sie sitzen nicht anerkennen zu wollen. Dort gibt es z.B. die paar Mandatare der UKIP, die ungeniert verkünden, nur deswegen kandidiert zu haben um an die Geldquellen heranzukommen, weil sie in Großbritannien aufgrund des dort bestehenden Mehrheitswahlrechtes ohnehin nicht die geringste Chance auf einen Einzug ins Unterhaus haben.

Ich kann die Parlamentarier schon verstehen, daß sie manchmal etwas genervt reagieren, wenn deren parlamentarische Arbeit andauernd von ein paar franktionslosen Hinterbänklern durch unqualifizierte Zwischenrufe und Schreiereien gestört wird, und sich deshalb Gedanken machen (eine konkrete Absicht besteht ja bisweilen nicht) wie man diesen Leuten, die ja nicht das geringste Interesse an einer konstruktiven Mitarbeit zeigen, beikommen könnte.

Zur Erinnerung:
am 20 Jänner dieses Jahres haben sich rund 60% der Österreicher dafür ausgesprochen, eine Minderheit bei sonstiger Strafandrohung zur Ableistung eines Sklavendienstes und außerdem zur Ableistung eines "Fahneneides" zu zwingen. Gerade diesem "Fahneneid" ist aber niemand moralisch ethisch verpflichtet, wenn dieser unter Nötigung (Strafandrohung) abgelegt wurde.
Hier ist es also die Republik Österreich, die ihren Jungbürger mittels eines totalitären Instrumentes völlig entgegengesetzt zum europäischen Trend das Bekenntnis zum veralteten Nationalstaat aufoktruieren will.

Für jene Menschen, denen Freiheit und Individualismus ein wichtiges anliegen ist gilt es, gegen die Bedrohungen dort anzukämpfen, wo sie in größerem Maße vorhanden sind. Und der gefährlichste Feind des freien Menschen ist immer noch der Nationalstaat.


http://www.eu-infothek.com/

Europa ist alternativlos.


Montag, 30. September 2013

Bürgernahe Politik


Bürgernäher solle die Politik werden – so hört man es immer wieder.
Die Hauptstadt ist viel zu weit weg und Brüssel, das muss in den Köpfen vieler Mitmenschen offenbar auf einem anderen Planeten liegen.

Aber wie sieht’s denn dort aus, wo die Politik dem Bürger wirklich nahe ist?
In den Kleingemeinden sogar so nahe, dass der Bürger von ihr schon wieder erdrückt zu werden droht.

Dazu fällt mir der folgende überlieferte Dialog ein.


Bürger: Grüß Gott Herr Bürgermeister, was gibt es?
Bürgermeister: Wissen Sie eigentlich, was Sie tun?
Bürger: Ja, ich will bei der nächsten Gemeindewahl kandidieren.
Bürgermeister: Aber Sie kandidieren ja gegen mich!
Bürger: Das ist doch ein ganz normaler demokratischer Vorgang.
Bürgermeister: Ich kann Ihnen ja nicht verbieten, zu kandidieren.
Bürger: Das will ich wohl annehmen.
Bürgermeister: Aber haben Sie schon bedacht, wie viele Aufträge Ihre Firma von der Gemeinde schon bekommen hat?

Bereits am nächsten Tag zog der Bürger seine Kandidatur zurück.


Conclusio: Je weiter die Politik vom Bürger entfernt ist, umso mehr Freiheit bleibt dem Bürger. 

Samstag, 21. September 2013

Die Mauern wurden geschliffen ............................

................................... aber es ist unsere verdammte Pflicht, endlich mal dafür zu sorgen,  dass sie auch aus den Köpfen der Menschen verschwinden.

Dienstag, 17. September 2013

Es gibt nur einen Weg ......................

............. den Menschen zu kommunizieren, warum sie wählen gehen sollten:

"Es ist logisch, dass Großmächte in der Regel qualitativ ein viel interessanteres Politikerangebot produzieren als Zwergstaaten"

Diese Erkenntnis ist wohl das allerbeste Plädoyer für die Vereinigten Staaten von Europa. Besonders für all jene, die von dieser österreichischen Politik ohnehin nichts mehr erwarten, egal wer nun gewählt wird.

http://www.eu-infothek.com/article/merkel-oesterreich-und-zwei-historische-fehler

Montag, 16. September 2013

Warum ich dennoch wählen gehe.


 So lange wir keine europäische Regierung haben, wird Europas Schicksal überwiegend in Deutschland und Frankreich entschieden. Aus diesem Grunde verfolge ich das politische Geschehen in Deutschland mit wesentlich größerem Interesse als jenes von Österreich. Wer Österreich regiert ist im Wesentlichen irrelevant, wichtig ist lediglich, daß eine Politk, welche die Überwindung der europäischen Nationalstaaten konsequent verfolgt, nicht durch einen Kleinstaat torpediert  wird. Nur deshalb gehe ich wählen. Meine Stimme gehört einer Kleinpartei, deren Einzug noch nicht ganz gesichert ist.

Und die Mutter aller Wahlen findet ohnehin erst in einem Jahr statt. Dann wird das Europaparlament neu gewählt.


Dienstag, 30. Juli 2013

Es gibt sie noch ...........................

..................... die  Stimmen der Vernunft. Leider haben sie nicht die selbe Lautstärke wie jene der Unvernunft.


Dienstag, 23. Juli 2013

Mutierte Antikommunisten

Ich erinnere mich noch an den kalten Krieg, weil das die Zeit war, in der ich groß wurde. Und damals hieß es, der Osten sei die Zone des Kollektivismus, der Westen dagegen die Zone des Individualismus. Dass mir als Einwohner der Zone des Individualismus für einen Zeitraum von 8 Monaten die Unterordnung unter ein Kollektiv und Beraubung meiner Individualität durch den Zwang zum Tragen einer Uniform aufgetragen wurde, begründete man damit, dass dies zur Verteidigung des Individualismus diene. Im Übrigen sei ja der Zwangsdienst in Österreich ohnehin kürzer sei, als anderswo. Dass man in Österreich als einem der letzten Schandflecken Europas nunmehr weiterhin daran festhält, deutet darauf hin, dass die einst so freiheitsliebenden Antikommunisten zu militanten Kollektivisten mutiert sind

Sonntag, 21. Juli 2013

In Geiselhaft der Kirche.




Der Staat mag ja pleite sein, die Kirche ist es mit Sicherheit nicht. Goldene Luster und teuerster Carrara Marmor verbaut in einer Kirche, die gerade erst 5 Jahre alt ist. Wenn man weiß, wie eng Kirche und Staat hier verzahnt sind, stellt sich zwangsläufig die Frage ob es nicht einen Weg gibt, die Kirche zur Sanierung des Staatshaushaltes heranzuziehen.

Unweigerlich stellt sich die Frage, wie lange sich die Menschen von der Kirche in Geisselhaft halten lassen.






Mittwoch, 10. Juli 2013

Backlash

Viele schöne neue Dinge hat uns unsere moderne Zeit beschert, von denen ich vor 30 Jahren nicht mal zu träumen vermochte.

Aber in vielen Dingen hat es auch Backlashs gegeben, die ich mir mit dem rationalen Verstand nicht  erklären kann. Dazu führe ich hier ein konkretes Bespiel an:

So badete ich vor 30 Jahren:


und daran hat sich bis heute nichts geändert, denn zum Glück bietet der Handel immer noch angenehme Badeslips an

Aber dennoch zieht es mein Sohn so wie die meisten jungen Männer seiner Generation vor, so zu baden:


Einst war es die Generation unserer Großväter, die in knielangen Shorts baden ging. Bei allem Verständnis für Modetrends weigere ich mich standhaft, so etwas anzuziehen und kann es niemals als angenehm empfinden, mit so einem triefend nassen Ungetüm über den Strand zu laufen. Es muss dies wohl ebenso unkomfortabel sein, wie etwa bei 35° im Schatten den Kopf mit einem Tuch zu verhüllen.

Vielleicht gibt es irgendwo Mitmenschen, die imstande sind, mir zu erklären, warum in den letzten Jahren der Trend in diese Richtung ging.






Sonntag, 30. Juni 2013

Ursache und Wirkung


Es ist ein weit verbreitetes Problem, daß es sehr viele Menschen gibt, die Ursache und Wirkung verkennen.

Dazu folgendes Beispiel: Wenn eine Mutter oder ein Vater einen Wagen gegen einen Baum steuert und das mitfahrende Kind dabei verletzt wird, dann wird es zur Behandlung seiner Verletzungen von der Rettung in ein Spital gebracht.
In Verkennung der Ursache wird es dort, wenn ihm etwa ein Bein in Gips gelegt wird, eine Abneigung gegen die Ärzte und das Pflegepersonal entwickeln und lautstark nach der Mutter schreien, auch wenn diese die eigentliche Verursacherin des Problems ist.

Nicht anders zu betrachten ist das augenblickliche Verhältnis der Menschen in Europa zur EU und zu ihrem jeweiligen Nationalstaat.

Die Nationalstaaten haben durch verantwortungslose und kurzsichtige Politik, die immer nur auf die kommenden Wahlen ausgerichtet war eine schwere Krise ausgelöst.
Nur durch die Bemühungen der Institutionen der EU konnten die Folgen abgemildert, und verhindert werden, daß es bisher nicht zu einem Totalzusammenbruch der Wirtschaft gekommen ist. Und als größte Leistung muss hervorgehoben werden, daß die Nationalstaaten daran gehindert wurden, sich so wie in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts protektionistisch abzuschotten. Wie man heute weiß, wurde damals gerade dadurch die Krise zur echten Depression.

Dennoch schenken viele Menschen den verantwortungslosen Krawallmedien Glauben, die diese offenkundige Krise der Nationalstaaten zu einer Krise der EU umdeuten und entwickeln eine Abneigung gegen die EU und verlangen nach mehr Renationalisierung.

Mehr Aufklärung wäre jedenfalls dringend vonnöten.


Mittwoch, 26. Juni 2013

Brüssel oder Peking?

 Nun ja, es ist nicht alles geistreich, was in den Brüsseler Denkfabriken beschlossen wird. Aber verdammen sollte man es dennoch nicht, denn wir Europäer haben letztendlich nur 2 Optionen.

Entweder fallen unsere politischen Entscheidungen wie bisher in Brüssel, oder wenn jene, denen dies nicht gefällt die Oberhand gewinnen sollten, dann werden sie wohl in Peking getroffen; ohne daß wir in irgendeiner Weise darauf Einfluss nehmen könnten.
Und dann wird es auch mit Humanismus, Menschenrechten und sozialen Sicherungssystemen - den europäischen Klassikern - vorüber sein.

Wir Europäer sind dann nur noch die Bauern auf dem Schachbrett der Großmächte. 
Daran sollte man immer denken!


Freitag, 21. Juni 2013



Mindestens 4 mal schlug er im vergangenen Jahrhundert zu. Zuletzt zertrümmerte er in den 90er Jahren Jugoslawien, was hunderttausende Opfer und noch viel mehr seelische Wunden nach sich zog. Dabei war dies gar kein unabwendbares Ereignis, wie so oft behauptet wurde, sondern wäre durchaus vermeidbar gewesen, wäre man dem Aggressor frühzeitig genug entgegengetreten. Dann könnten wir heute zwischen München und Athen mit dem ICE fahren.

Aber der bösartigste und gefährlichste aller Aggressoren ist leider immer noch nicht tot - es ist der Nationalismus. Und er sitzt nicht jenseits von imaginären Grenzen anderer Staaten, sondern ist mitten unter uns. Mitunter begegnet er uns tagtäglich in Gestalt von oberflächlich sehr netten Menschen.

Wie man ihm wirksam Einhalt gebieten kann, darüber gibt es sehr kontroversielle Ansichten. Aber gerade diese Kontroversen machen den Aggressor oft stärker als er tatsächlich ist. Ein koordiniertes Vorgehen erscheint daher vonnöten.

Freitag, 17. Mai 2013

Sind sie Europäer wirklich so unterschiedlich?

 Wieder mal trommeln die Euroskeptiker: "Was haben denn Skandinavier und Sizilianer gemein, daß man sie in einem gemeinsamen Staatswesen integrieren könne".
Merkwürdigerweise hat noch niemand mal gefragt, was Puertoricaner mit den Eskimos in Alaska gemein haben könnten.
All jenen, die das immer wieder hinaus posaunen würde ich mal raten,  eine kleine Rundtour durch die europäischen Großstädte zu machen und dabei vor allem die Jugend zu beobachten. Auch wenn Europa eine alternde Gesellschaft ist, ist die fernere Zukunft immer das, was ausschließlich den Jungen gehört.

Und diese verwenden egal ob in Rom, Paris, oder Helsinki überall die gleichen I-Phones,
sie kommunizieren über Facebook, Twitter etc. mit anderen Jugendlichen, die hunderte, wenn nicht sogar tausende Kilometer entfernt sind, schließen dort  Bekanntschaften, Freundschaften oder finden dort in vielen Fällen sogar den Lebens(abschnitts)partner.
Sie tragen überall die gleichen Klamotten von Lacoste, Benetton, Boss etc., essen bei Burger  King, Mc Donalds oder Vapiano und sehen im Kino die selben Filme (wenn auch in unterschiedlicher Synchronisation).

Die junge Intelligenz ist meist stolz darauf, in mehreren europäischen Universitäten studiert  oder ein Auslandspraktikum absolviert zu haben. Mit nationaler Identität haben nur noch sehr wenige etwas auf dem Hut.
Und sie wissen, daß das größte Passagierflugzeug der Welt nicht von den USA, nicht von Deutschland, nicht von Frankreich und nicht von Großbritannien gebaut wird, sondern von den Europäern in gemeinsamer Kooperation.

Das sind die Europäer der Zukunft.


Freitag, 12. April 2013

Das Licht und die Hysterie


Seit mehr als 2 Jahren hat in den Medien und zahlreichen Internet-Foren eine neue Wortschöpfung Einzug gehalten: "Glühbirnenverbot". Das Wort "Verbot" macht sich ja immer gut, weil es den Menschen suggerieren soll, es wäre etwas verboten worden. Aber die Glühlampen brennen noch immer und wir sitzen auch nicht im Dunklen, und sie wurden auch nicht verboten. Es wurden nur Energieeffizienzklassen eingeführt, mit denen Grenzwerte für den Energieverbrauch festgelegt wurden, so wie es ja auch für Kraftfahrzeuge Grenzwerte für die Schadstoffe gibt, die sie in die Luft blasen dürfen. Letztere gibt es übrigens schon seit 1986 und deren Einführung verteuerte damals die Anschaffungskosten für Neuwägen um satte 10 - 15 %. Natürlich waren die Leute damals nicht besonders erfreut darüber, aber eine Hysterie wie sie derzeit bezüglich der Leuchtmittel stattfindet war damals nicht zu beobachten. Einige klagten darüber, daß populäre Fahrzeugmodelle wie etwa der Käfer oder die Ente nicht mehr angeboten wurden, aber niemand wäre auf die abstruse Idee gekommen, deswegen etwa von einem "Kraftfahrzeugverbot" zu sprechen. Rückblickend aber kann der Erfolg der damals unpopulären Maßnahmen nicht geleugnet werden. Die Wälder haben sich weitestgehend regeneriert und in den Städten gibt es atembare Luft. Wenn ich heute mit meinen schon fast erwachsenen Kindern durch die Stadt gehe und irgendwo eine Ente sehe sage ich Ihnen: "Seht mal hier ist noch eine Ente" Wenn ihr Motor gestartet wird, ist es aber ratsam, einen Respektabstand zu halten oder sich nötigenfalls die Nase zuzuhalten, anderenfalls man ein Gefühl dafür bekommt, wie es früher in unseren Städten roch. Vielleicht können meine Kinder den ihren in einigen Jahren mal Zeigen: "Seht mal, hier brennt noch eine alte Kohlenfadenlampe; greift sie ja nicht an, denn Ihr verbrennt Euch sonst die Finger.

Samstag, 2. Februar 2013

Warum Patriotismus meine Sache niemals sein kann.




Natürlich ging ich auch in die Schule – immerhin 14 lange Jahre. Natürlich glaubte ich lange Zeit all diese Gemeinplätze, die mir dort eingetrichtert wurden:

·         Dieses Land ist Dein Vaterland.
·         Du musst Deine Heimat lieben
·         Du kannst nur eine Heimat haben.
·         Nirgendwo ist es schöner als zuhause.
·         Du musst auf Deine Heimat stolz sein.
·         Deine Heimat hat so viele weltberühmte Genies hervorgebracht.
·         Von den Grenzen geht Gefahr aus.
·         Du musst bereit sein, für die Heimat Opfer zu bringen.

Diese Liste ließe sich noch beliebig erweitern. Aber je mehr ich nachzudenken begann, umso mehr machten sich auch die Zweifel breit. Gerade mit einem slowenisch-, kroatisch-, italienisch- und ungarischen Stammbaum hatten wir viele Verwandte, die jenseits der Grenzen lebten und die wir auch regelmäßig besuchten. Warum sollte ich mich also von diesen bedroht fühlen?
Damals in den 70er Jahren gab es in Europa nur 2 Staaten, wo man nicht zwangsweise zum Militär einrücken musste. Diese waren Großbritannien und Irland. Früh reifte daher in mir der Entschluss, nach dem Ende der Schulzeit nach England zu ziehen. Wozu hatte ich denn in der Schule 9 Jahre Englisch gelernt?
Aber erst mit dem Staatsbürgerkundeunterricht in der Schule wurde mir bewusst, daß man mit einem Umzug nach England noch lange kein Engländer wird. Zwar lernten wir, daß ein Staatsvolk aus allen Menschen besteht, die im Staatsgebiet ihren ständigen Aufenthalt haben, aber nicht alle Angehörigen des Staatsvolkes die gleichen Rechte hätten. Denn darüber hinaus gibt es eben noch die Staatsbürgerschaft, die man nicht einfach durch Wohnsitzverlegung wechseln kann, sondern man sie quasi wie eine Fußfessel überallhin mitnehmen muß.
Da ich mir über den Sinn dieser Regelung meine Gedanken machte, gelangte ich nach längerer Zeit zur Erkenntnis, daß dieser nur darin bestehen könne, die Menschen am Gängelband zu halten indem man:

·         einen erheblichen Teil des Staatsvolkes von den Wahlurnen fernhält und
·         über die Inhaber der Staatsbürgerschaft auch außerhalb der Staatsgrenzen Kontrolle ausübt, wenn diese regelmäßig die Konsulate besuchen müssen um ihre Personaldokumente erneuern zu lassen, solange sie nicht von einem anderen Staat welche bekommen können.

Da ich selbst keine Möglichkeit hatte, an diesem Zustand etwas zu ändern, war mir klar, daß der Nationalstaat nichts anderes ist als ein Konstrukt, daß dazu dient, die Menschen auch über die Landesgrenzen hinaus in seiner Abhängigkeit zu halten. Ob ich nun wollte oder nicht – ich musste mich damit arrangieren.
Wie berühmt und bedeutungsvoll diese Heimat nun tatsächlich ist, erfuhr ich auf meiner ersten Fernreise. Damals im Winter 1973/74 folg ich noch mit meinen Eltern über Neujahr nach Bangkok. Es war nicht nur meine erste Flugreise sondern auch die erste Reise zu einem fernen Kontinent. Und Flugzeuge, die diese Strecke non stop fliegen konnten gab es  damals noch nicht. Daher hatten wir eine Zwischenlandung im pakistanischen Karachi. Vor der Landung sagte die Flugbegleiterin (damals nannte man sie noch Stewardessen) über den Bordlautsprecher durch, daß hier aufgrund einer lokalen Vorschrift das Fotografieren verboten sei. Ich war neugierig, ob dies nur für den Flughafen oder für das gesamte Land galt, aber eine diesbezügliche Frage wurde mir nicht beantwortet. Aber es war auch dunkle Nacht und was hätte man denn da auch schon fotografieren sollen.
Nun landeten wir also in Karachi und mussten das Flugzeug verlassen, während es aufgetankt wurde. Direktes Andocken am Terminal war zur damaligen Zeit noch an sehr wenigen Flughäfen möglich, daher stand vor dem Flugzeug ein Bus, der die Passagiere zum Transitraum brachte. Dieser war nichts weiter als eine Betonhalle am Rande des Flugfeldes, wo es Getränke und zollfreie Zigarette zu kaufen gab. Und das Tor, durch welches wir diese Halle betreten hatten blieb während des gesamten Aufenthaltes offen, wodurch es auch möglich war, sich im Freien ein wenig die Beine zu vertreten (was in der heutigen Zeit wohl undenkbar ist). Und so hatte ich auch die Gelegenheit, mit einem Flughafenarbeiter ein paar Worte zu wechseln.
Woher ich denn komme, fragte er interessiert. „Austria“ antwortete ich. „Australia“ sagte er und nickte freundlich. „No“ erwiderte ich: „Vienna!“. „Vietnam?“ wollte er sich vergewissern. „No“ sagte ich wiederum: „I am from Europe“. Nun schien er verstanden zu haben und fragte:
„England?“
„No“
„Germany?“
„No“
“France?”
“No”
“Austria” sagte ich nochmals.
„Australia?“
Nun gab ich die Konversation auf und mit einem Mal wurde mir klar, daß mindestens 90% der Menschheit gar nicht wissen, wo Österreich überhaupt liegt.
Durch diese Erfahrung eröffnete sich für mich zwangsläufig die Frage, warum ich eigentlich dieses Land lieben und vielleicht sogar noch ein Glaubensbekenntnis darauf ablegen sollte?

Ja, es gibt schöne Landschaften in diesem Land, aber gibt es solche anderswo etwa nicht?
Ja, es gibt schöne Kulturdenkmäler in diesem Land, aber gibt es solche anderswo etwa nicht?
Ja, es gibt freundliche Menschen hier, aber gibt es solche anderswo etwa nicht?
Ja, ich habe ein paar Freunde hier, aber kann ich diese anderswo nicht auch haben?
Ja, leider gibt es hier auch sehr viele intolerante Menschen, aber auch solche gibt es auch anderswo.
Ja, es gibt auch jedes Jahr einen lange andauernden kalten Winter. Den gibt es anderswo zwar auch, aber es existieren viele schöne Weltgegenden, wo es einen solchen nicht gibt und ich gerne dorthin ins klimatische Asyl gehe.
Bin ich eigentlich mit dem Boden verwurzelt, oder habe ich nicht vielmehr von der Natur 2 Beine bekommen um mich damit bewegen und meinen Standort verändern zu können?

Conclusio:
Es ergibt nicht den geringsten Sinn, warum man „Patriot“ sein sollte. Vaterländer sind ein Übel, das mittelfristig überwunden werden muss (und davon nehme ich auch Österreich nicht aus).
Und die Ablegung eines „Fahneneides“ steht meiner inneren Überzeugung diametral entgegen. Niemand darf zur Ablegung eines solchen genötigt werden. Glaubens- und Gewissensfreiheit sind immerhin Teil der europäischen Menschenrechtskonvention und der Grundrechtscharta der Europäischen Union. Wer die Ablegung eines derartigen Eides verweigert, sollte sich unbedingt auf diese Rechte berufen.


Donnerstag, 31. Januar 2013

Jetzt wissen wir ......................

................ warum am 20. Jänner 60% der Österreicher eine falsche Entscheidung getroffen haben, aber dennoch glauben, sie wären auf dem richtigen Wege.


Freitag, 25. Januar 2013

Welche Mehrheit darf entscheiden?

Alle Exilösterreicher schütteln den Kopf und fragen sich, wie so eine Entscheidung im heutigen Europa noch möglich ist und warum Europa einer solch bedenklichen Fehlentwicklung nicht Einhalt gebietet. 
Was sind nun die Fakten? 
Die Mehrheit der Wiener sprach sich gegen die Wehrpflicht aus. Warum sind dann künftighin die Wiener nicht von der Wehrpflicht befreit?? 
Die Antwort lautet: Weil die Bundesmehrheit die Wiener Mehrheit ausgestochen hat. 
Logisch weitergedacht heißt dies: 93% der Europäer haben die Wehrpflicht bereits abgeschafft. 
Warum also kann die österreichische Mehrheit dann nicht mittels der europäischen Mehrheit ausgestochen werden? 
Mein Sohn wäre sicher dankbar dafür.