Samstag, 22. Dezember 2012

Ich bin ich oder wir sind wir? Wer sind die wahren Egoisten?

Ich sage es ganz offen: Ich bin ein Egoist!
Ich habe meinen Selbsterhaltungstrieb, will leben, gut essen und trinken, die Welt bereisen und vieles andere, was mir Freude bereitet.
Und als toleranter Mensch gestehe ich natürlich alle Rechte, die ich für mich beanspruche auch anderen zu.
Fußballspiele oder Skirennen oder andere sportlichen Wettbewerbe interessieren mich z. B. nicht und so etwas ansehen zu müssen wäre für mich verlorene Zeit, die ich besser zu nutzen weiß. Aber niemals käme ich auf die Idee, zu verlangen, daß andere dies nicht dürften, weil es für mich klar ist, daß die Menschen unterschiedlich sind und folgerichtig unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse haben.
Gerade weil ich ein Egoist bin, habe ich kein Problem damit, auch anderen Menschen ihren Egoismus zuzugestehen. Meine Freiheit hört erst dort auf, wo die Freiheit Anderer beginnt, aber keinen Zentimeter davor. So wie ich es mir nicht anmaße, über andere Menschen und deren Selbstbestimmungsrecht zu verfügen, erwarte ich mir zu recht, daß andere mein Selbstbestimmungsrecht respektieren.

Aber welche Intention steht eigentlich hinter all jenen, die Ihre Sätze immer gerne mit dem Wort "Wir" einleiten?

"Wir Katholiken wollen .................." sagt der Papst gerne. Wen meint er denn damit? Warum sagt er denn nicht "Ich, Papst Josef Ratzinger will .........................."?

"Wir Österreicher wollen nicht .........................." ist ein häufig einleitend gebrauchter Satz von verschiedenen  populistischen Politikern und Kommentatoren in Krawallmedien.
Wenn  meinen  die eigentlich, wenn sie das Wort "Wir" im Munde führen? Habe ich diese Leute denn ermächtigt, in  meinem Namen zu sprechen?
In Wahrheit drücken diese etwas ganz anderes aus und zwar:
Was ich will, das haben alle zu wollen. Und wer widerspricht, wird dann schnell zum Egoisten, Nestbeschmutzer oder im äußersten Fall sogar zum "Verräter" abgestempelt.
Das Wort "Wir" verwenden sie nur als Schutzschild um ihre eigene Egozentrik ungefragt auf andere projizieren zu können, indem sie vorgeben, im Namen vieler zu sprechen. Und mit dieser Methode werden alle, die nicht gewillt sind, sich unterzuordnen zu Egoisten abgestempelt.

Conclusio:
Gruppenegoismus wird von jenen bestimmt, die von sich auf andere schließen.
Einzelegoismus dagegen respektiert auch die Egoismen der anderen.


Donnerstag, 18. Oktober 2012

Vielfalt entsteht nicht durch Trennlinien


Wir wissen es längst: Europa ist wirtschaftlich ein Riese aber politisch ein Zwerg. Und in einer Welt der Riesen müssen sich die Zwerge nach den Wünschen der Riesen richten. Dennoch gibt es viele, die das nicht wahrhaben wollen. Die Zukunft Europas ist zu einem regelrechten Glaubenskrieg geworden. Je mehr die Krise ein baldiges Ende der europäischen Nationen, die als Hauptverursacher derselben sich ohnehin schon lange überlebt haben, erzwingt, umso mehr rüsten deren Gegner (vorerst nur verbal) auf um diese bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Folgt man den Auseinandersetzungen, die um diese Sache geführt werden, bekommt man schon fast den Eindruck, es stehen sich in dieser Frage bereits zwei unversöhnliche Lager gegenüber. Die Absurdität an dieser Sache ist jedoch, daß beide Lager vorgeben, die europäische Vielfalt bewahren zu wollen. Unterzieht man deren Argumente einer kritischen Betrachtung kann man sehr bald erkennen, daß diese beiden Lager sehr divergierende Auffassungen darüber haben, was Vielfalt sein soll. Für überzeugte Europäer ist ein Abbau aller Trennlinien die Grundvoraussetzung, daß eine Vielfalt überhaupt entstehen kann, welche dann so aussieht:        







DAS EUROPA DER VIELFALT





                                                                                                   

DAS EUROPA DER NATIONALISTEN














Nationalisten dagegen glauben, eine Vielfalt bestünde aus abgegrenzten Monokulturen, zwischen denen es möglichst keine Gemeinsamkeiten und Überschneidungen geben dürfe.Aus der Forstwirtschaft wissen wir aus den Fehlern der Vergangenheit, die nicht zufällig in jener Zeit gemacht wurden, als man in der Schaffung abgegrenzter Nationen die Lösung aller Probleme zu sehen glaubte, daß die Monokulturen zu große Problemen, wie Windbruchanfälligkeit und Borkenkäferanfälligkeit etc. führten und heute wieder der gesunde Mischwald favorisiert wird. Diese Lehre muss auch für Europa gezogen werden. Vielfalt kann nur durch Mischung entstehen!

Freitag, 12. Oktober 2012

Eine Entscheidung mit Weitblick.


Ich kann mich noch gut erinnern, wie empört meine Großmutter einst war als Willy Brandt den Nobelpreis bekam. Und böse Zeitungskommentare gab's auch jede Menge. Einer davon lautete: "Ich glaube an Willy Brandt ......................... ......... von dannen er kommen wird, zu errichten die Volksrepublik Ostdeutschland für ein ewiges Leben hinter dem eisernen Vorhang. Amen" Heute sind alle osteuropäischen Volksrepubliken auf dem Abfallhaufen der Geschichte entsorgt. Und in 30 Jahren wird auch niemand mehr eine Träne vergießen, wenn die europäischen Nationalstaaten ebenfalls auf der Müllkippe entsorgt sein werden. Conclusio: Damals wie heute eine zukunftsweisende Entscheidung. Leider gab und gibt es immer zu wenig Leute, die über ihre Zeit hinaus denken.

Sonntag, 30. September 2012

Mittwoch, 26. September 2012

Bilder sprechen mehr als 1000 Worte.



Wenn Gesichtsausdrücke töten könnten, wäre es wohl das Beste, beim Anblick dieser beiden Gestalten gleich in Deckung zu gehen. Das linke Bild, zeigt Blagoje Adžić, welcher 1991 zum Beginn der unheilvollen Kriege die zum Zerfall Jugoslawiens führten Generalstabschef der Jugoslawischen Armee war. Ich sah ihn im Juni 1991 im slowenischen Fernsehen, wo seine Rede live übertragen wurde. Er sprach wirres Zeug über vermeintliche Verschwörungen die das schöne Jugoslawien bedrohen würden. Und sein markantester Satz lautete: „Jeder Krieg verlangt seine Opfer. Deshalb werde ich dafür sorgen, daß er möglichst kurz sein wird“. Auf sein Konto gehen einige Bombenangriffe auf slowenische und kroatische Städte. Angeklagt wurde er aber nie. Als ich 1991 seiner Rede lauschte, die ich natürlich nicht verstand (Die Übersetzung folgte aber am darauffolgenden Tat in den Zeitungen) dachte ich aber zwangsläufig an die vielen potenziellen Adžićs im österreichischen Bundesheer, die sehnsüchtig nur auf ein Ereignis warteten um eine Rechtfertigung für ihre Existenz zu finden und die ihnen anvertrauten Zwangsrekruten endlich mal als Kanonenfutter verwenden zu können. Aber so weit kam es dann glücklicherweise doch nicht. Das rechte Bild zeigt Edmund Entacher, welcher Generalstabschef des österreichischen Bundesheeres ist und dafür bekannt ist, den sinnlosen Lebenszeitdiebstahl an jungen Männern um jeden Preis aufrecht erhalten zu wollen und dabei auch nicht davor zurückschreckt, Weisungen seines Vorgesetzten zu missachten. Kriegsverbrechen können ihm aber keine zur Last gelegt werden, weil es in seinem Bereich bislang glücklicherweise zu keiner politischen Situation kam, die ihm derartiges ermöglichen hätte können. Betrachtet man aber das Outfit und den Gesichtsausdruck dieser beiden Männer, liegt die Annahme nicht so fern, daß sie beide desselben Geistes Kinder sind.

Samstag, 15. September 2012

Die Zeichen der Zeit erkennen!

Danny hat verstanden, daß die Zeit der Pflastersteine werfenden Randalierer vorüber ist und wurde ein pragmatischer Parlamentarier. Andere wiederum haben diese Zeichen nicht erkannt.


Montag, 10. September 2012

Aufruf an die Jugend!


Wollt Ihr wirklich, daß Greise über Eure Lebenszeit verfügen? Wenn nicht, dann müsst Ihr auch hingehen. 

Es ist erschütternd, mit welchen Angstparolen man hier vor allem alte Leute mobilisieren will. In ganz Europa funktionieren die Rettungs- und Pflegedienste ganz ohne Zivildienstsklaven. 

Und jetzt instrumentalisiert man auch noch den Herrn Karl Schranz, den fast alle, die jünger als 40 sind gar nicht kennen und der obendrein noch zu den weißen Jahrgängen zählt.


Samstag, 8. September 2012

Ist Spaß verwerflich?


Im Zuge der Wehrpflichtdebatte fühlen sich wieder einige selbsternannte Moralapostel bemüßigt, die Spaßgesellschaft zu verteufeln.

Was sind die Fakten?

Das Leben ist kurz, der alltägliche Überlebenskampf wird härter. Warum also sollen die Menschen nicht auch Spaß haben. Das ist doch das, wofür man lebt und arbeitet.

Wer die Spaßgesellschaft verteufelt bringt offensichtlich nur den Frust darüber zum Ausdruck, selbst zu wenig Spaß im Leben gehabt zu haben.

Dienstag, 4. September 2012

Transparenz

Der immer wiedergekauten Behauptung, das EU Parlament wäre intransparent muß entschieden widersprochen werden. Kein einziges nationales Parlament ist so transparent, wie das europäische. Von jeder Plenarsitzung gibt es Videoaufzeichnungen, die im Internet für alle abrufbar sind. Einen derartigen Service bietet kein einziges nationales Parlament. http://www.europarl.europa.eu/ep-live/de/plenary  Wenn die Bürger/innen dennoch wenig über die Vorgänge im EP bescheid wissen, liegt dies vor allem daran, daß die Medien diese informationen nicht weiter transportieren, etwa weil sie glauben, solche Berichte würden keine Steigerung der Auflage bringen. Die besten und umfassendsten Informationen über die EU gibt's noch bei Euronews.

Samstag, 16. Juni 2012

Soll Leben in der Stadt unterbunden werden?

Wenn ich mir diesen Bericht in der neuesten Berzirkszeitung ansehe, muß ich die Frage stellen, ob Frau Jerusalem ihr eigenes Wählerpublikum vergrämen will. Denn die neuen In-Lokale am Naschmarkt werden bekanntlich zu einem großen Teil von den Angehörigen der Bobo Generation frequentiert, die seit dem Ausscheiden der Liberalen aus dem Landtag und den Bezirksparlamenten zu einem nicht unerheblichen Teil grün wählen. Oder gehört sie schon zu jener Generation, die glaubt, das Leben in der Stadt müsse um jeden Preis unterbunden werden. War ihr der alte Naschmarkt der 80er Jahre lieber, als noch um 18:00 Uhr die Rolläden dicht machten?


Freitag, 8. Juni 2012

Was soll der Dummschwatz?

Wieder mal denkt man viel zu laut über Kontrollen an den europäischen Binnengrenzen nach. Diese wären etwa so sinnvoll, als würde man die Autobahnpolizei mit Mopeds auf die Jagd nach Temposündern schicken. Und  daß es auch ohne uniformierte Beamte Kontrollen gibt, dürfte offenbar noch nicht vielen aufgefallen sein. Big Brother is still watching you.


Daß sich die Parlamentarier dagegen wehren, übergangen worden zu sein ist das Mindeste, was man als Wähler sich von ihnen erwarten muß. Wenn man nicht den Anfängen wehrt, können eines Tages auch wieder solche Zustände Einzug halten.

Sonntag, 22. April 2012

Je kleiner der Garten, umso höher der Zaun


Wer die Gegenden dieser Welt einander vergleicht, dem wird ein besonderes Charakteristikum dieses Landes besonders auffallen. Die vielen Kleingärten an den Rändern der großen Städte sind so gut wie immer von Zäunen und Hecken umgeben. Unzweifelhaft kann man erkennen, daß die Zäune umso höher sind, je kleiner die Gärten. Offensichtlich treibt das subjektive Sicherheitsbedürnis die Menschen dazu, sich freiwillig hinter hohen Zäune selbst einzukerkern. Sicher fühlen können sich dafür die Einbrecher, die hinter den hohen Zäunen unbemerkt von der Öffentlichkeit und Nachbarschaft das Haus ausräumen können. Wie man sieht: Ein Schuss, der nach hinten geht.

Freitag, 20. April 2012

Eine Grenze wurde verschoben und niemand hat es bemerkt.


2009 kam es mitten in Europa zu einer Grenzverschiebung, aber die meisten wissen bis heute nichts davon. Es gab kein Säbelrasseln, keine diplomatischen Protestnoten, keinen Aufmarsch von Armeen und auch keinerlei Proteste. Es wurde ganz einfach vollzogen. Die Grenze zwischen Mariahilf und Wieden, die mitten durch den Naschmarkt verlief wurde auf die Rechte Wienzeile verlegt. Nun also ist der Naschmarkt zur Gänze mariahilfisch. Und der neue Grenzverlauf wird von keiner Partei bestritten. Es wurde von Wieden nicht mal eine Entschädigung für den Verlust des Territoriums begehrt. Und da der Naschmarkt weiterhin für alle Menschen frei zugänglich ist, interessiert es niemanden, welcher Verwaltungseinheit dieser zugeteilt ist. Gleiches, sollte man meinen müsste wohl auch für Staatsgrenzen gelten, denn ein Staat ist weder eine Familie noch eine Gemeinschaft, weder ein Subjekt noch ein Individuum, sondern schlichtweg eine Verwaltungszone. Grenzverschiebungen sind, wenn es verwaltungstechnisch sinnvoll ist, durchaus legitim und für niemanden ein Nachteil. Der Unterschied: Bezirke haben keine Armeen, Staaten dagegen schon. Wenn man endlich mal damit beginnt, den Staaten ihre Armeen wegzunehmen, ist es ein für alle mal ausgeschlossen, daß um sinnloser Grenzen wegen bewaffnete Auseinandersetzungen geführt werden.

Samstag, 14. April 2012

Grenzenloser Widerspruch


Es ist der Menschen erstes Medium, welches wirklich global und grenzenlos ist. Nicht nur der Welt größte Bibliothek, sondern auch der erste weltumspannende Marktplatz. Die Erde ist zu einem Dorf geschrumpft. Menschen, die tausende Kilometer voneinander entfernt sind und sich noch niemals physisch begegnet sind, können einander kommunizieren und sich auch über die Überwindung aller noch bestehenden nationalen Grenzen und damit verbundenen Personenverkehrsbeschränkungen verständigen.

Man könnte fast glauben, eine globale Zivilgesellschaft sei im Entstehen begriffen. In Wahrheit sind es aber nur wenige, die die Zeichen der Zeit wirklich erkannt haben. Auch jene, die gerne das Rad der Zeit zurückdrehen würden, was bekanntlich niemals in der Menschheitsgeschichte gelungen ist, nützen das neue Medium.

Sie verwenden das globale Netz um ihr Unbehagen über die Globalisierung zum Ausdruck zu bringen.

Sie nutzen europäische Netzwerke um den europäischen Integrationsprozess zu bekämpfen.

Sie nutzen die Grenzenlosigkeit des Mediums um nach der Errichtung neuer Grenzen zu verlangen.

Sie bestellen Waren, die in Ihrer Wohnumgebung nicht erhältlich sind und verlangen andererseits die Errichtung von Zollmauern und protektionistischer Wirtschaftspoltik.

Und das schlimmste ist wohl, daß sie oft gar nicht bemerken, in welchen Widerspruch sie sich da verstricken.


Conclusio:

Das Internet macht die Klugen klüger und die Dummen dümmer
.








Und wieder eine Expertise von Prof. Scheuermann