Donnerstag, 10. Februar 2011

Wie friedliebend ist das Volk wirklich?

Kürzlich vernahm ich, daß zwischen den beiden fernöstlichen Nachbarstaaten Thailand und Kambodscha ein alter Grenzkonflikt wieder aufgeflammt ist und die Armeen der beiden Staaten sogar mit Waffen aufeinander schießen. 15 Menschen sollen bisher dabei auf beiden Seiten getötet worden sein.
Dabei geht es in diesem Konflikt um rund 5 km² unbewohnten Dschungel, sowie um eine Tempelanlage, die für beide Staaten ein Heiligtum darstellt, sich aber von beiden Seiten unbestritten auf kambodschanischem Gebiet befindet. Und die einzige Zufahrtsstraße zu diesem Tempel führt über thailändisches Gebiet und an diesem Zustand würde sich auch durch die Änderung des umstrittenen Grenzverlaufes nichts ändern.
Damit wäre der Konflikt eigentlich sehr leicht beizulegen, sollte man meinen.
Daß dies dennoch nicht der Fall ist hat seine Ursache darin, daß die Regierungen beider Länder unter innenpolitischem Druck stehen. In beiden Staaten stehen Wahlen an und wenn sich da eine Regierung nachgiebig zeigt, würde dies gleich als Schwäche interpretiert und von den Wählern "abgestraft" werden.
Angesichts eines solchen Sachverhaltes stellt sich für den kritischen Beobachter zwangsläufig die Frage:
Ist es tatsächlich so, daß das Volk immer und überall friedliebend ist und bewaffnete Konflikte immer nur von den "bösen" Politikern geschürt werden?
Wer das Weltgeschehen genau beobachtet wird feststellen, daß das genaue Gegenteil viel öfter der Fall ist. Es muß viel mehr die Aufgabe einer klugen Politik sein, das Volk vor sich selbst zu beschützen.
Friede entsteht nicht von alleine, sondern muß erbaut werden. Dafür gibt es die hohe Kunst der Diplomatie.

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