Dienstag, 24. Mai 2011
Es darf das Alte sterben, damit das Neue leben kann; und das ist gut so!
1879 wurde sie patentiert, die alte Glühlampe, die es der Menschheit ermöglichte, den Tag über den Zeitpunkt des Einbruches der Dunkelheit zu verlängern. Nun ist sie also mit einem Alter von 132 Jahren zum Oldtimer geworden. Lächerliche 5% beträgt ihr Wirkungsgrad gemessen an der eingesetzten Energie; die restlichen 95% gehen als Wärme verloren, was vielleicht in der kalten Jahreszeit noch nützlich sein kann, in der warmen Zeit aber in jedem Falle eine sinnlose Vergeudung darstellt.
Leuchtmittel, die mit wesentlich geringerem Energieaufwand dieselbe Lichtausbeute liefern gibt es schon seit gut 30 Jahren und wurden in dieser Zeit stetig weiter entwickelt. Den neuesten Stand der Technik stellen die, derzeit noch relativ teuren LED Leuchten dar. Ich selbst verwende schon seit mindestens 10 Jahren überwiegend Sparlampen und war damit immer zufrieden. Die Lebensdauer ist höher, als bei den alten Glühlampen und insbesondere jene in der Toilette, die unverhältnismäßig oft ein- und ausgeschaltet wird, musste ich in den letzten 8 Jahren noch nie auswechseln.
Würden in Europa überall Sparlampen eingesetzt werden, könnten mindestens 10 Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Aus dem genannten Grund, wie auch aus meiner persönlichen Erfahrung halte ich die Entscheidung, dem Beispiel von Australien zu folgen und Leuchtmittel mit schlechter Energieeffizienz vom Markt zu nehmen für sehr begrüßenswert.
Der häufig erhobene Vorwurf, es hätte diesbezüglich ein massives Lobbying seitens bestimmter Leuchtmittelhersteller gegeben ist weder nachweisbar, noch wiederlegbar, weshalb ich mich mit dieser Frage nicht auseinandersetzen will, sondern mich lieber auf die Fakten stütze. Und diese sind eindeutig:
Es wird niemandem vorgeschrieben, Leuchtmittel eines bestimmten Herstellers zu kaufen, sondern es wurden lediglich Energieeffizienzklassen vorgeschrieben, die erfüllt werden müssen. Diese Bedingungen sind für alle Marktteilnehmer gleich; niemand wurde bevorzugt oder benachteiligt.
Es liegt heute rund 25 Jahre zurück, als die gesetzlichen Abgasgrenzwerte für Kraftfahrzeuge drastisch gesenkt wurden. Für den Endverbraucher bedeutete dies damals eine Verteuerung von Neuwägen um mindestens 10%. Die Menschen waren darüber natürlich nicht erfreut, aber nennenswerten Protest gab es auch nicht, weil die meisten die Notwendigkeit dieser Maßnahme einsahen. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Die Wälder haben sich wieder weitgehend erholt und in den Städten gibt es wieder atembare Luft, was nicht alleine auf die Reduktion der KFZ-Abgase, sondern auch auf die Reduktion der kohlebefeuerten Einzelofenheizungen zurückzuführen ist.
Leider braucht es manchmal den sanften Druck, damit die Menschen vernünftig werden, wenn sie es freiwillig nicht sind.
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